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Die Kunst der Chirurgie

31.01.2017

Moderne Chirurgie ist Wissenschaft und Kunst zugleich. Natürlich spielt die Förderung der Wissenschaft für die Heidelberger Stiftung Chirurgie die entscheidende Rolle, aber seit 2006 ist es auch ein Anliegen, den schönen Künsten in der Klinik ein Forum zu bieten. Schließlich ist Leben mehr als Daten und Zahlen. Und gerade unseren schwerkranken Patienten erlaubt die Auseinandersetzung mit dem Blick eines Künstlers manches Mal auch einen unverstellten Blick auf das eigene Leben und Schicksal.

In diesem Sommer ist dieser Gedanke prägend für die in vielen Bereichen der Klinik ausgestellten Werke. Die Bilder von Hubertus Graef verstehen es auf einzigartige Weise den Betrachter in die Komplexität der heutigen, von Technisierung und Konsum geprägten Lebenswelt hineinzunehmen. Sie sind ein kreatives Spiel mit der Wirklichkeit innerer und äußerer Systeme und Bedingungen, in denen sich moderne Menschen bewegen.

Auf beeindruckende Weise spiegeln sie das Verwoben-Sein und die wechselseitige Beeinflussung dieser Lebenswelten wider.

 

Veränderung des Sehens

Die veränderten Sichtwinkel und Blickweisen seines Werkes durchbrechen die dem Auge gewohnte Gefälligkeit fotografischer Abbildung. Der Betrachter ist gefordert anders zu sehen.

Der Künstler versteht es dabei, seinem Eindruck der Welt einen erfrischenden, anregenden, mitunter ‚verrückten‘, nachdenklichen, ja fragenden Ausdruck zu verleihen. Die Bilderwelt, die sich in dieser Ausstellung präsentiert, stellt gleichermaßen Fragen an die natürliche, sowie an die menschengeschaffene oder innere Architektur menschlichen Da-Seins. 

Farbgebung und Bildgestaltung transportieren in einigen der Bilder die darin verbundenen emotionalen Wirklichkeiten, während manche der Bildmotive die Sehnsucht und Suche nach einem guten inneren Ort, sowie dem Wunsch nach dem Gefühl des Zuhause seins in der irdischen, menschenbedingten Welt beherbergen.

 

Im Dialog mit dem Betrachter

Es bleibt dem Betrachter stets ein weiter Raum dieses vielfältige Weltengefüge mit eigenen Assoziationen zu füllen. Hubertus Graef verknüpft damit auf spielerische Art sein Werk mit der Lebenswelt des Betrachters und findet ein Miteinander, verwoben, ineinander gefügt.

Seine Bilder sind noch bis Juli 2016 in der Eingangshalle, der Tagesklinik und der Anästhesiesprechstunde der Chirurgischen Klinik zu betrachten und erleben.

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