KARL WILMS

KARL MAXIMILLIAN WILHELM WILMS

Ordinarius von 1910 bis 1918

Chirurg und Hochschullehrer. 

*5. September 1867 in Hünsdorf -†14. Mai 1918 in Heidelberg 

Röntgendiagnostik und Strahlenbehandlung von Tumoren

Gerichtssaal gegen OP-Tisch getauscht

Max Wilms sollte ursprünglich Jura studieren. Bereits nach einem Semester wechselte er zur Medizin über, die für ihn interessanter war. Nach der Promotion 1890 in Bonn mit einer Arbeit über die Ösophagusresektion (operative Entfernung der Speiseröhre), führte auch ihn der Weg zur Chirurgie über die Pathologische Anatomie. Wilms veröffentlichte 1899 eine viel beachtete Schrift über „Die Mischgeschwülste“. Wilms entwarf ein einfaches Quecksilbermanometer zur Druckmessung im Spinalkanal, den Vorläufer der heutigen Hirndrucksonde. 1899 habilitierte sich Wilms und wurde durch seine Arbeit „Ileus (Darmverschluss) aus chirurgischer Sicht“ rasch bekannt. 1907 wurde er als Ordinarius nach Basel gerufen. 1910 nahm er den Ruf als Nachfolger Naraths an der Universitätsklinik Heidelberg an. In der Folgezeit gaben zahlreiche Publikationen Auskunft über sein Wirken. Sein Arbeitsschwerpunkt lag in der Röntgendiagnostik sowie der Strahlenbehandlung von Tumoren und der Tuberkulose. Für die Behandlung der Tuberkulose führte er die Lungenkompression nach Rippenteilresektion (teilweise Entfernung von Rippen) ein. Sein Lehrbuch erreichte sieben Auflagen und wurde in sechs Sprachen übersetzt. Wilms leitete die Klinik in der schwierigen Zeit des Ersten Weltkrieges. Unglücklicherweise zog er sich bei der Behandlung eines französischen Kriegsgefangenen eine Diphterie zu und verstarb im Alter von 51 Jahren.

 

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