FRITZ LINDER

FRITZ LINDER

Ordinarius von 1962 bis 1981

Chirurg und Hochschullehrer 

*3. Januar 1912 in Breslau - †10. September 1994 in Heidelberg 

Vereinheitlichung der onkologischen Behandlungsstrategien

Strukturelle Entwicklung der Chirurgischen Klinik in ein modernes Departement-System

Fritz Linder wurde am 3. Januar 1912 als Sohn pfälzischer Eltern in Breslau geboren. Er studierte Medizin in Freiburg, Bristol und Breslau, wo er 1936 das Staatsexamen ablegte und promovierte. Schon während seiner Studienzeit erwies sich der hochgewachsene Linder als Leichtathletik-Ass. Neben Siegen im 400-Meter-Lauf gelten seine Goldmedaillen an den englischen Studentenmeisterschaften im Wembley-Stadion im Kugelstoßen und Speerwerfen für die Universität Bristol als herausragende Leistungen. Sie erleichterten ihm später eine akademische Beziehung zur angelsächsischen Welt. Als Vorbereitung für die Chirurgie war er am Pathologisch-Anatomischen Institut in Breslau und an der Medizinischen Klinik in Frankfurt tätig, wo er vorwiegend  experimentelle Fragen des renalen (die Nieren betreffenden) Drosselungs-Hochdrucks bearbeitete. 1938 begann er seine Chirurgenlaufbahn unter Bauer in Breslau, dem er nach sechsjähriger  militärärztlicher Tätigkeit 1945 nach Heidelberg folgte. 1951 wurde er als Ordinarius an die Freie Universität Berlin berufen. In der Pflege der Allgemeinen Chirurgie konnte dort durch den fortbestehenden ärztlichen Kontakt mit der angloamerikanischen Medizin, insbesondere Professor Bill Longmeyer, Los Angeles, ein führendes operatives Herz- und Gefäßzentrum aufgebaut werden. 1962 folgte er dem Ruf nach Heidelberg. Unter seiner Führung wurde in Heidelberg die strukturelle Entwicklung der Chirurgischen Klinik in ein modernes Departement-System eingeschlagen. Zur Regelausbildung für vielversprechende Assistenten gehörte seit dieser Zeit die wissenschaftliche Zusatzausbildung vieler Mitarbeiter im Ausland, meist in den USA. Linders Hauptanliegen seiner Amtszeit war die Vereinheitlichung der onkologischen Behandlungsstrategien. Er war langjähriger Leiter des Heidelberg/Mannheimer Tumorzentrums. Linder wurde 1981 emeritiert. Eine Büste wurde im Verbindungsgang zu den Stationen 1 und 2 aufgestellt.

 

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