Es war ein bewegender Moment, als uns Herr und Frau Harm vor einiger Zeit ihren Beschluss mitteilten, die medizinische Forschung an unserer Klinik nicht nur weiterhin zu Lebzeiten, sondern auch durch ihr Vermächtnis über ihren Tod hinaus unterstützen zu wollen. Mit den Jahren sei für sie eine tiefe Verbindung zu unserer Stiftung entstanden, die sie nach reiflicher Überlegung zu diesem Schritt inspiriert habe. Bei unserer ersten persönlichen Begegnung merkte man schnell, wie sehr die beiden mit ganzem Herzen hinter ihrem Vorhaben stehen. Der Bezug zur Medizin war nicht weit hergeholt, denn Frau Harm hatte in früheren Zeiten als Krankenschwester auf einer onkologischen Station gearbeitet. Ihre eigene Krebserkrankung, die durch eine Zufallsdiagnose entdeckt worden war, führte sie schließlich nach Heidelberg, wo sie erfolgreich sowohl in der Chirurgischen Klinik wie auch zur Nachbetreuung im NCT behandelt wurde. Im Wartebereich hatte sie dort zufällig eine Broschüre der Heidelberger Stiftung Chirurgie in die Hände bekommen und fühlte sich von deren Idealen und Zielsetzungen sehr angesprochen
So begann sie – gemeinsam mit ihrem Ehemann – erstmalig im Jahr 2015 für die Heidelberger Stiftung Chirurgie zu spenden. Frau Harm erzählte von dem Gefühl einer großen Dankbarkeit, die sie seit ihrer Operation allen Mitarbeitenden gegenüber für ihren großartigen Einsatz empfinde. Die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, die ihr bei ihrer Behandlung das Gefühl vermittelt hat, stets in den besten Händen zu sein, sei sehr wohltuend für sie gewesen. Heute, viele Jahre danach, freue sie sich immer sehr, in regelmäßigen Abständen das Stiftermagazin der Heidelberger Stiftung Chirurgie zu erhalten, durch das sie sich umfassend und gut verständlich informiert fühle. Ihrem Mann und ihr sei im Laufe der Jahre klar geworden, dass Entwicklung immer auf allen Ebenen stattfinden müsse, nur so könne Fortschritt erreicht werden. Die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit in Heidelberg sei dafür ein schönes Beispiel. Ihre Entscheidung, ihr Vermächtnis dafür einzusetzen, die Forschung in Heidelberg zu unterstützen, sei über lange Jahre gereift. Seit der nun auch testamentarisch festgelegten Entscheidung fühlen sie und ihr Mann eine enorme Erleichterung. Das Gefühl, nicht nur im Leben, sondern auch über den eigenen Tod hinaus einen bleibenden Beitrag zu leisten, sei für sie als Paar wunderschön. Aufgrund ihres Vertrauens und ihrer Dankbarkeit gegenüber der Chirurgischen Klinik und dem NCT sei ihre Verbundenheit mit der Heidelberger Stiftung Chirurgie entstanden. Es erfülle sie mit großer Freude, heute mit ihren Spenden und nach ihrem Tod mit ihrem Vermächtnis zu wegweisender Forschung und zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden beizutragen und damit letztlich Leben retten zu können. Die Transparenz und das nachhaltige Engagement der Heidelberger Stiftung Chirurgie geben Ihnen beiden das gute Gefühl, mit Ihrem Vermächtnis die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Ihr testamentarisches Vorhaben sei für sie daher nicht nur eine Entscheidung für ein finanzielles Engagement, sondern auch Ausdruck ihres persönlichen Bekenntnisses zu der von der Heidelberger Stiftung Chirurgie verkörperten Mission:
Schwer erkrankten Menschen dank erstklassiger Forschung neue Hoffnung und Perspektiven zu schenken.
Mit ihrem Vorhaben, so berichteten mir die beiden, würden sie auch gerne andere Menschen ermutigen, über ihre eigene Verbundenheit mit der Heidelberger Stiftung Chirurgie und ihre Möglichkeiten als Förderer nachzudenken. Denn ganz gleich wie groß die Spenden jedes Einzelnen auch sind, sie alle tragen dazu bei, die Heilungschancen schwer kranker Menschen zu verbessern. Und sollte sich der ein oder andere dank ihres Beispiels ermutigt fühlen, ebenfalls einen Schritt weiterzugehen und über ein Vermächtnis nachzudenken, um eine langfristige Unterstützung der medizinischen Forschung sicherzustellen, würde sie sich sehr freuen. Das Gespräch mit Herrn und Frau Harm und ihr großartiges, von der tiefen Überzeugung getragenes Vorhaben, das Richtige zu tun, haben uns sehr berührt. Ein ganz herzliches Dankeschön für dieses wundervolle Engagement im Zeichen der Hoffnung, um durch wegweisende Forschung schwer kranken Menschen die Chance auf ein neues Leben zu schenken.
1987 wurde am Universitätsklinikum Heidelberg die erste Spenderleber übertragen. Heute ist das Transplantationszentrum Heidelberg bei der Versorgung von Leberpatienten deutschlandweit in der Spitzengruppe. Der Qualität dieses Transplantationsteams verdankt auch Frau Ute Legat ihr Leben, nachdem sie nach langer Krankheitsphase im Juli 2007 eine neue Leber erhalten hat.
Aufgrund ihrer guten Erfahrungen in der Chirurgischen Klinik, die sie vor, während und nach ihrem Klinikaufenthalt im Rahmen einer im Juli 2007 durchgeführten Lebertransplantation machen konnte, fasste Frau Legat zusammen mit ihrem Lebensgefährten, Herrn Siegfried Scheytt, den Entschluss, die Heidelberger Stiftung Chirurgie als Erbin ihres Nachlasses zu bestimmen.
Sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, kostet Überwindung. So war es auch bei Frau Legat und Herrn Scheytt. Doch ein Testament handelt eigentlich gar nicht nur vom Tod – es handelt in erster Linie vom Leben, denn es wird für Lebende verfasst, indem bewusst Weichen gestellt werden. Testament und Vertrauen gehören zusammen – wünscht sich nicht jeder für seinen Nachlass, dass er möglichst lange nützlich und hilfreich wirkt?
Für Frau Legat und Herr Scheytt war es ein großes inneres Bedürfnis, selbst regeln zu können, wem sie etwas vermachen möchten und wem nicht. Damit möchten sie Spuren hinterlassen und einen Beitrag für zukünftige Generationen leisten.
Mit ihrem Vermögen sollen Projekte des Transplantationszentrums Heidelberg gefördert werden, Projekte im Rahmen wissenschaftlicher Fragen der Pathophysiologie in der hepatobiliären Chirurgie, besonders der Lebertransplantation und Leberoperationen sowie klinische Studien und experimentelle Untersuchungen.
Für das entgegengebrachte Vertrauen danken wir Frau Legat und Herrn Scheytt. Ihre Entscheidung, die Heidelberger Stiftung Chirurgie als Erbin zu benennen, ist eine große Ehre und Verantwortung, der die Heidelberger Stiftung Chirurgie gerne nachkommt.