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Florence Nightingale - Internationaler Tag der Pflegenden

08.06.2020

Erstellt von Roger Lutz

Wie würde unsere Welt heute aussehen, hätte es sie nicht gegeben?

Wo stünden wir bei der Versorgung schwerkranker Menschen, wenn wir nicht von ihren Maximen geleitet worden wären? Welch schicksalhafte Fügung, dass gerade der 200. Geburtstag jener bedeutenden Frau (Florence Nightingale, geb. am 18. Mai 1820 in Florenz.) in das Jahr der Corona-Pandemie fällt? Einem Jahr, in dem das öffentliche Leben fast komplett heruntergefahren werden musste, in dem das in unserer Gesellschaft sonst so bedeutende Streben nach Erfolg und Gewinn einem komplett anderen Thema weichen musste: der Gesundheit

Begreifen wir das Kennenlernen dieser bedeutenden Frau, die auch als "Pionierin und Wegbegleiterin der modernen Krankenpflege" gilt, als Chance und blicken wir dankbar auf ihre Errungenschaften, von denen wir bis heute profitieren. Im Mai 2020 hätte sie ihren 200. Geburtstag gefeiert, einem Jahr, in dem die von ihr erstellten Grundsätze einer guten Krankenpflege aufgrund der Corona-Pandemie von noch nie dagewesener Brisanz sind und auch heute noch Vorbildfunktion haben. So vereint Florence Nightingale in ihrer Person jene Helden unserer Alltags, auf die wir auch heute, besonders in der Coronakrise aufmerksam werden, weil sie da sind, um anderen zu helfen. Denken wir dabei an unsere Pflegenden im familiären Bereich, in den Alten- und Pflegeheimen, den Kliniken sowie all jene, die sich im Rahmen ihrer sozialen Tätigkeit um Menschen am Rande unserer Gesellschaft kümmern. Auch Florence Nightingale sammelte ihre ersten Erfahrungen bei der Pflege kranker Familienangehöriger und bei gemeinsamen Krankenbesuchen mit ihrer Mutter in den umliegenden Dörfer. Diese Erfahrungen prägten sie sehr und öffneten ihr – die sie aus wohlhabenden Verhältnissen stammte – den Blick auf die Lebensbedingungen der Armen. Bestärkt wurde sie von einem befreundeten Arzt darin, dass nichts Unpassendes daran sei, wenn man seine "Pflicht zum Nutzen anderer" tue.

Hier finden sich beeindruckende Parallelen zu dem Engagement vieler Menschen unserer heutigen Zeit. 

Wie wir auch heute händeringend nach qualifizierten Pflegekräften suchen, musste auch schon Florence Nightingale mit dem Problem umgehen, kaum geeignete Mitstreiterinnen für den Bereich der Pflege zu finden. Doch getragen von ihrem tiefen Bewusstsein, dass der „Krankenpflege eine entscheidende Rolle bei der Versorgung der Patienten zukommt“, legte sie den Grundstein für unsere heutige Krankenversorgung. Für sie stand fest, dass zu einer idealen Krankenschwester eine "Berufung zur Krankenpflege, ohne die der Beruf nicht ausgeübt werden sollte", gehöre. Und genau jene Berufung zeigte sich auch in unserer Zeit ganz deutlich, wenn wir die letzten Wochen der Corona-Pandemie Revue passieren lassen, so blicken wir voller Dankbarkeit auf das Lebenswerk einer charismatischen Frau, die schon in jenen Tagen mit ihrem Engagement ganz entscheidend dazu beigetragen hat, "Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Beruf" zu machen. 

Zur Erinnerung an das großartige Wirken von Florence Nightingale, die auch als "The Lady with the lamp" oder "Die Dame mit der Lampe" bezeichnet wird, da sie nachts bei ihren Patientenbesuchen stets eine Lampe in der Hand hatte, wurde ihr Geburtsdatum, der 12. Mai, zum "Internationalen Tag der Pflegenden" benannt. Anlässlich ihres sich in diesem Jahr jährenden 200. Geburtstages beteiligte sich auch das Universitätsklinikum Heidelberg und die Stadt Heidelberg an diesem Gedenktag. Ziel dieser Aktion war es, die Bedeutung der professionellen Pflege – die heutzutage wichtiger denn je ist – nach außen sichtbar zu machen. So wurde mit einer nächtlichen Beleuchtung des Verwaltungsgebäudes, der Alten Brücke sowie des Heidelberger Rathauses ein Zeichen gesetzt, um auf die "Bedeutung der professionellen Pflege und ihr Berufsbild für die Zukunft unserer Gesellschaft" aufmerksam zu machen sowie allen Pflegenden ein herzliches Dankeschön auszusprechen.

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